Gedanken zu Milchproduktion, Kälbermast und nachhaltiger Landwirtschaft
Letzte Woche war ich zu Besuch bei der Buure Metzg in Gstaad und habe zusammen mit dem Geschäftsführer verschiedene landwirtschaftliche Betriebe besucht. Es war ein wunderschöner Ausflug auf 1500 Meter über Meer, bei dem ich viel über die lokale Landwirtschaft und die Milch- und Fleischproduktion erfahren konnte.
Besonders in der Region Saanen ist die Initiative Saanenkalb. Die Kälber bleiben auf dem Hof und werden mit hofeigener Milch getränkt. Die Milchpreise sind so tief, dass dies für die Bauern nur Sinn macht. Die Alternative wäre, die Milch für wenig Geld zu verkaufen und sie als viel teureres Milchpulver zurückzukaufen, das noch dazu mit vielen Dingen angereichert ist. Ökologisch macht es natürlich auch Sinn, da keine unnötigen Transporte anfallen und die Tiere nur hofeigene Milch, Gras und Stroh bekommen.
Das Thema „Kalb“ wird leider nicht oft thematisiert, ist aber eine Realität. In der Regel werden die Kälber am ersten Tag von der Mutter getrennt, in Boxen aufgezogen und nach wenigen Wochen an einen Mastbetrieb verkauft. Da auf solchen Betrieben die Tiere von verschiedenen Höfen zusammenkommen, erhalten sie oft präventiv Antibiotika. Bei der Initiative Saanenkalb hingegen bleiben die Tiere auf dem Hof und erhalten keine Antibiotika. Die muttergebundene Kälberaufzucht in der Milchproduktion wäre meiner Meinung nach dann das Tüpfchen auf dem i.