Die Bedeutung der Schafhaltung in den Schweizer Alpen
Die Schafhaltung hat in der Schweiz, insbesondere in den Alpen und auf der Alpensüdseite, eine lange Tradition. Wer heute in den Alpen wandert, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit einer Schafherde begegnen, die nicht nur das Landschaftsbild prägt, sondern auch wichtige Aufgaben erfüllt.
Schafe werden vor allem zur Fleischproduktion gehalten, wobei die Bedeutung der Schafmilchproduktion steigt. Sie spielen aber auch in der Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Die genügsamen und robusten Tiere werden auch als „lebende Rasenmäher“ bezeichnet, da sie sich als Wiederkäuer hauptsächlich von Heu und Gras ernähren und den ganzen Tag über kontinuierlich Futter aufnehmen und verdauen. Ihre Beweidung trägt zur Pflege der alpinen Landschaft bei, da sie die Wiesen offen halten und so - wenn richtig gemanagt - zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen.
Ein besonderes Ereignis ist die Sömmerung: Rund 200'000 Schafe, etwa die Hälfte des Schweizer Schafbestandes, verbringen den Sommer auf den Alpweiden, wo sie saftige und nährstoffreiche Pflanzen finden. In Regionen wie Graubünden, Unterwallis, Waadt und Uri sieht man oft grosse, behirtete Herden, in anderen Kantonen sind kleinere, unbehirtete Gruppen üblich.